Bremsweg 100 - 0 km/h? Wird das ABS bei Vollbremsungen aktiv?

  • Bitteschön: Im Eröffnungsbeitrag #1 !:)


    Hab mir aber schon gedacht, dass dir das versehentlich rausgerutscht ist. ;)

    OK... das kann ich nicht mehr ändern. Was ich "sagen" wollte:


    1. Ich weiß nicht, ob ein aktives ABS auch bei BEV (mit elektrohydraulischer Bremse statt BK-Verstärker) die typischen Kratzgeräusche macht und das Pedal pulsieren läßt.


    2. Der kürzestmögliche Bremsweg (=maximale Verzögerung) wird bei drehenden Rädern mit einem bestimmten Schlupf zwischen Reifen und Fahrbahn erreicht. Wenn das aktive ABS es schafft, die mittlere Drehzahl jedes einzelnen Rades so zu regeln, daß sie während der ganzen Bremsung mit winzigen Abweichungen um den Best-Grip-Schlupfpunkt pendelt, wird der resultierende Bremsweg von keinem Fahrer der Welt ohne ABS zu unterbieten sein - alleine schon weil er nur 2 Füße hat, mit denen er keine 4 Bremspedale für jedes einzelne Rad bedienen kann ;)

    Wenn das ABS bei einer Bremsung (noch) nicht aktiv ist, weiß man nie, wieviel mehr Bremsdruck möglich wäre, bis die Räder in den Best-Grip-Schlupfpunkt kommen.


    Kurz zusammengefaßt: Ein aktives modernes ABS (mit Beschleunigungssensoren usw.), dessen Software gut auf das Fahrzeug abgestimmt ist, wird auf trockener Fahrbahn praktisch sehr sehr nahe an der maximal möglichen Verzögerung bremsen.

    Und nein: Ich habe aus keinem Presseartikel herausgelesen, daß das ABS (beim MG4) nicht funktioniert ;)

    Gruß Ulf


    MG4 XPower MY23 in Brighton Blue (R46), seit 21.03.24 mit Tempomat (Frontradar)-Update :)

    Davor: VW Polo WRC, verkauft im März 2024

  • Puh, hier geistern ja einige komische Halbwahrheiten durch den Raum.

    Nein, auch BEV setzt die Physik nicht außer Kraft.

    Ja, das ABS des MG4 funktioniert. Das ist übrigens gesetzlich so vorgeschrieben und "Fake-ABS" wären ein Grund für Zulassungsverlust. ;)


    Weder hat das Fahrzeuggewicht "keinen"/"kaum" Einfluß auf den Bremsweg noch hat Allrad-ANTRIEB Einfluß auf Bremsleistung/-Weg.

    Und Ja, man muß schon eher Profi sein um das ABS in Bezug Bremsweg zu schlagen. Schlupf/Reibungsverlust//Kraftschluß/whatever zwischen Fahrbahn/Reifen ist hier (wie auch beim Beschleunigen) der Schlüssel.

    Unschwer zu erkennen, Reifendimensionen spielen hier eine sehr große Rolle und bestimmen ebenso die Dimensionen der Bremsanlage als auch Bremsweg. Mit einer "Trennscheibe" als Reifen kannst eine Hochleistungsbremse haben...nutzt dir nur nix weil der Reifen diese "Kräfte" gar nicht auf die Fahrbahn bringt. Umgedreht natürlich genauso, kommt aber eher seltener vor. ;)

    E-Karre: MG4 Luxury in Diamond Red, V-Karre: BMW 330i Cabrio (e46) in Mysticblau Metallic

  • Weder hat das Fahrzeuggewicht "keinen"/"kaum" Einfluß auf den Bremsweg

    Dann widerlege doch mal schnell den Ingenieur Bloch in diesem Video:

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    Ich bin gespannt ;)

    Gruß Ulf


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  • Bloch erzählt genau das Gleiche! Du hast es nur nicht verstanden. ;)

    Er erzählt das gleiche wie Du? "Weder hat das Fahrzeuggewicht "keinen"/"kaum" Einfluß auf den Bremsweg" heißt für mich "Das Gewicht verändert den Bremsweg deutlich".


    Doch Bloch sagt z.B. ab 1:25 min, daß sie bei ihren Testwägen lange die Bremswege mit Leergewicht und voll beladen gemessen haben. Seitdem sich aber immer wieder zeigte, daß es nur minimale Unterschiede gab, machen sie nur noch 1 Messung.

    Oder in Kurzform ab 0:38 Minuten: "Ein schwereres Auto hat nicht zwingend einen längeren Bremsweg als ein leichteres Auto."


    Ich hier auf Seite 1: "Das Gesamtgewicht des Wagens spielt beim Bremsweg keine nennenswerte Rolle, weil mehr Gewicht auch die Flächenpressung zwischen Reifen und Fahrbahn erhöht, und sich beides beim Ergebnis "Bremsweg" (weitestgehend) ausgleicht"

    Da gebe ich Dir Dein Zitat zurück "Bloch erzählt genau das Gleiche! Du hast es nur nicht verstanden. ;) "

    Gruß Ulf


    MG4 XPower MY23 in Brighton Blue (R46), seit 21.03.24 mit Tempomat (Frontradar)-Update :)

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  • Dann widerlege doch mal schnell den Ingenieur Bloch in diesem Video:

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    Ich bin gespannt ;)

    Tut mir leid, jetzt muss ich mich auch mit einmischen. Die Aussage dass das Gewicht keinen / kaum Einfluss auf den Bremsweg hat ist aus physikalischer Sicht vollkommen richtig!

    Jede andere Aussage ist sehr schnell mathematisch widerlegt:


    In der vollständigen (physikalischen) Formel zur Ermittlung eine gleichmäßig verzögerte Bewegung (vulgo: Bremsweg) steht die Masse (m) zweimal drin. Einmal über dem Bruchstrich und einmal unter dem Bruchstrich. Keim Kürzen heben sich diese beiden Werte folglich gegenseitig auf und können komplett rausgekürzt werden.

    Und nur vorsorglich sei erwähnt: gegen physikalische Gesetzte helfen auch keine "Meinungen"... ;)
    Und noch ein FunFact am Rande: der brillante Bloch ist zwar schon ein Ingenieur, aber halt "nur" ein Elektroingenieur!

    Die ganze E-Flotte:

    - MG4 Luxury MJ22 in Diamond Red Softwarestand: R46
    - BMW C-Evolution E-Scooter
    - Kettler E-Blaze E-Mountainbike mit Bosch CX

  • Aber wie findet man (als digitales ABS) bei allen möglichen Fahrbahnzuständen und verschieden griffigen Reifen den entsprechenden Not-Bremsdruck möglichst nahe an der maximal möglichen Verzögerung?

    Bremsen bis keine Drehung mehr auftritt und dann ein bisschen die Bremsen aufmachen – und das ggf. sehr schnell wiederholen. Deshalb klappt das unabhängig vom Belag und den Reifen – es führt zum bestmöglichen Ergebnis.

    NoSi

    MG 4 Luxury orange 1. Generation, seit 17.05.2023

  • Die Aussage dass das Gewicht keinen / kaum Einfluss auf den Bremsweg hat ist aus physikalischer Sicht vollkommen richtig!

    Ein Auto mit durchschnittlich 4x Schuhgröße 44 als Bremsfläche wird gewichtsabhängig sehr wohl unterschiedlich verzögert, weil bei gleicher Bremsfläche, aber mehr Gewicht ein längerer Weg erforderlich wird (Folgerung aus Wkin=m v2/2). Zwar erhöht sich durch das Gewicht rechnerisch proportional die Haftung, doch da die Grenzen hat, schiebt das schwerere Auto halt doch z.T. erheblich weiter. Was sich natürlich mit mehr Bremsfläche, etc. ausgleichen lässt, weshalb es zu einem Vergleich von Äpfeln mit Birnen führt.

    NoSi

    MG 4 Luxury orange 1. Generation, seit 17.05.2023

  • Ein Auto mit durchschnittlich 4x Schuhgröße 44 als Bremsfläche wird gewichtsabhängig sehr wohl unterschiedlich verzögert, weil bei gleicher Bremsfläche, aber mehr Gewicht ein längerer Weg erforderlich wird (Folgerung aus Wkin=m v2/2). Zwar erhöht sich durch das Gewicht rechnerisch proportional die Haftung, doch da die Grenzen hat, schiebt das schwerere Auto halt doch z.T. erheblich weiter. Was sich natürlich mit mehr Bremsfläche, etc. ausgleichen lässt, weshalb es zu einem Vergleich von Äpfeln mit Birnen führt.

    OK! NoSi hat Recht - Isaac Newton hat Unrecht und mathematische Theoreme sind etwas für Verschwörungstheorethiker!


    Also, ich für meinen Teil wiederhole nochmals: gegen Naturgesetze helfen auch keine Meinungen!


    Und das Gewicht (bzw. der Gewichtsunterschied der verschiedenen Modellvarianten) hat in dieser Fragestellung einen völlig vernachlässigbaren Einfluss! Unsinnig darüber weiter zu diskutieren.

    Bitte immer auf die Praxis und die ursprüngliche Fragestellung besinnen NoSi!


    Ein Dozent für Fachpraxis sagte mir mal „wenn Du eine Schnittgeschwindigkeit an der Maschine im Kopf ausrechnen musst ist Pi=3,0! Alles andere ist Blödsinn!“ Denn die Abstufung Deines Getriebes ist um ein vielfaches größer als die 0,14159…

    Recht hat er der gute Mann! 😤

    Mal sehen ob die Metapher verstanden wird - und vor allem akzeptiert wird…

    Die ganze E-Flotte:

    - MG4 Luxury MJ22 in Diamond Red Softwarestand: R46
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