Bremsen sind eine Goldgrube für jede Werkstatt. Warum? Weil dem Argument „Bei den Bremsen geht es um ihre Sicherheit…“ kaum ein Kunde widersprechen würde.
Meine Erfahrungen sind die, dass Werkstätten Bremsen gerne schon wechseln wenn sie den nächsten Inspektionsintervall mutmaßlich nicht erreichen könnten. Ein Mechatroniker sagte mir mal dass die meisten Bremsbeläge die in seiner Werkstatt gewechselt wurden noch etwa 50% der Belagstärke drauf hatten.
Auch wenn Werkstätten von „Bremsen“ sprechen ist ganz unterschiedliches gemeint. Es gibt Personal dass grundsätzlich die Meinung vertritt wenn die (deutlich billigeren) Beläge gewechselt werden, man pauschal auch gleich die (deutlich teureren) Scheiben mit wechselt. Das ist aber Schwachsinn.
Übrigens kann man beides auch selbst wechseln wenn man keine zwei linken Hände hat. Der Wechsel von Bremsbelägen ist echt keine Raketenwissenschaft und auch die Scheiben zu wechseln ist nicht sonderlich kompliziert. Beläge und Scheiben bekommt man auch bei Onlineshops und ebay in unterschiedlichen Qualitäten und Preislagen. Aber immer deutlich günstiger als in der Markenwerkstatt.
An meinem zwischendurch auch sportlicher bewegten VW Scirocco habe ich nach 9 Jahren und über 60.000 km erstmals die Bremsbeläge und die Scheiben getauscht. Und das auch nur weil der TÜV das Tragbild auf der Innenseite der hinteren Scheiben bemängelt hat. Außen waren sie erstaunlicherweise noch fast wie neu. Auch die Beläge hatten noch mehr als 1/3 der Belagstärke drauf.
Zur Erinnerung. alle modernen Autos haben Belagverschleiß-Sensoren die wirklich rechtzeitig (!) anzeigen wenn die Beläge langsam dem Ende zugehen. Bei elektrischen Feststellbremsen (hinten) wird damit indirekt sogar die Dicke der Bremsscheiben mit berücksichtigt.