Anders gesagt, ein Reifen mit wenig Druck rollt leichter und mit weniger Energie über einen Stein als ein Reifen mit hohem Druck. Nur beim Fahrrad ist der mögliche Druck in direkter Abhängigkeit zur Reifenbreite. Einen 1" breiten Reifen kann ich nicht mit 1,2 bar Druck fahren. Der würde sofort auf die Felge durchschlagen. Bei meinen 2,8" breiten Reifen geht das locker! Und genau da hinkt der Vergleich zum Autoreifen. Einen 215er Reifen fahr ich mit dem selben Druck wie einen 235er-Reifen. Außerdem fahren wir üblicherweise auch glatten Fahrbahnen und nicht über steinige Singletrails und Baumwurzeln.
Tja... in der Schwalbe-Grafik mit den Aufstandsflächen kann ich keinen Bezug zu steinigem Gelände erkennen. Im Gegenteil heißt es im Text:
ZitatJeder Reifen flacht unter Belastung unten etwas ab. Daraus resultiert eine ebene Aufstandsfläche.
... und ebene Aufstandsflächen findet man eher auf Asphalt und Co. als im steinigen Gelände
Überträgt man die Grundaussage der Grafik auf verschiedene PKW-Reifenbreiten und setzt voraus, daß die Tragkraft der Reifen allergrößtenteils aus dem Fülldruck kommt, dann ist die Aufstandsfläche bei gleichem Außendurchmesser und gleichem Fülldruck bei jeder (praktikablen) Reifenbreite gleich groß. Allerdings wird sie mit wachsender Breite immer breiter und (reziprok zur Breite) immer kürzer: https://media.springernature.c…509_1_De_1_Fig43_HTML.gif
Damit wird auch die Länges des Latsches in Umfangsrichtung entsprechend kürzer: https://media.springernature.c…8-26700-1_1_Fig9_HTML.png
In der Folge federt der breitere Reifen weniger tief ein, die Walkarbeit verringert sich, und damit sinkt IMO auch der Rollwiderstand. Oder wo liegt mein Denkfehler?