Rekuperation und Spurhalteassistent

  • Ich bin bisher immer mit hoher Rekuperation gefahren, weil sich damit in der Stadt sehr komfortables one pedal driving realisieren lässt. Gestern habe ich die Rekuperation für eine Autobahnfahrt auf „mittel“ gestellt, damit in Verbindung mit ACC das „Tempohalten“ zum Vordermann etwas sanfter erfolgt (angeregt durch eine Diskussion an anderer Stelle hier im Forum).


    Zu meiner Überraschung hat der Spurhalteassistent dann zwar zweimal (aus meiner Sicht unnötig) eingegriffen, das aber deutlich „sanfter“ getan, als ich es sonst gewohnt war/bin. Ich sehe zwar keinen logischen Zusammenhang, doch lediglich die Rekuperationseinstellung, war „anders als sonst“.


    Hat das evtl. noch jemand beobachten können oder war es das Ergebnis einer besonderen Gestirn-Konstellation gestern, die das verursacht hat? Wenn sich der „Spurenassi“ damit besänftigen ließe, wäre es zwar »von hinten durch die Brust ins Auge«, doch „wenn's hilft“….


    Ich will keine Versuchsreihe mit unterschiedlicher Rekuperation auf der Autobahn starten, bei der ich Eingriffe des Assistenten provozieren müsste – deshalb die Nachfrage.

    NoSi

    MG 4 Luxury orange 1. Generation, seit 17.05.2023

  • Ich bin gestern mit der Rekuperationstufe 1 gefahren und auf der Autobahn bewusst am rechten oder linken Rand der Spur gefahren. Der Spurhalteassistend hat immer erst dann eingegriffen, wenn ich mit dem Auto extrem dicht an die Fahrbahnmarkierung gekommen bin. Eine Verbindung zur Rekuperationstufe habe ich dabei aber nicht gezogen.



    Allerdings habe ich festgestellt, das die Rekuperationstufe ignoriert wird, sobald man mit dem Tempomat fährt. Egal ob man nur die Tempovorgabe verringert oder den Tempomaten ausschaltet, in beiden Fällen wird das Fahrzeug gefühlt mit hoher Rekuperation abgebremst.

    In Zukunft werde ich wieder die Rekuperationstufe 3 benutzen, denn dann fährt sich das Auto gefühlt wie ein Verbrenner, bei der Rekuperationstufe 1 bin ich immer zu spät vom „Gas“ gegangen und musste dann stark in die Bremse treten. Ist halt alles Erfahrungssache.

    Eine wesentliche Energieersparung bei der Stufe 1 gegenüber der Stufe 3 ist mir nicht aufgefallen.

    MG 4 Luxury (MJ22), Diamond Red&Black Roof, EZ 06/2023, FICM-MPU-Version : SWI68-29958-1300R30

    VW Touran United, 2.0 TDI, EZ 2008, DSG, Klimaautomatik, Glasschiebedach, Anhängerkupplung

  • Ich stelle die Rekuperation immer auf "Auto". Ich finde, das funktioniert sowohl im Stadtverkehr als auch auf der Autobahn sehr gut. Für mich fühlt sich Auto-Reku am besten an. Stufe 3 für die Stadt ist für meinen Geschmack etwas zu stark - ich fahre immer sehr defensiv und bremse normalerweise vorher ab.

    MG4 Luxury, Brighton Blue, seit 30.06.23

  • Je mehr ich hier im Forum lese, desto mehr glaube ich, dass jeder MG 4 eine individuelle Persönlichkeit hat. Oder nehmen wir „Fahrverhalten“ tatsächlich so unterschiedlich wahr?


    Den Zusammenhang zwischen Rekuperation und Spurhalteassi ist ziemlich unwahrscheinlich (auch wenn ich diesen Eindruck habe/hatte) — vielleicht kann der Assi ja doch „sanft“. Die „Softwarevielfalt“, mit der MG offenbar noch nach dem Königsweg sucht, hat sicher maßgeblichen Einfluss auf die Wahrnehmung, als auch das Zusammenspiel verschiedener Komponenten.


    Bei Stufe 3 finde ich (in meinem MG mit der aktuellen Software) die Geschwindigkeitskontrolle mit einem Pedal in der Stadt ziemlich komfortabel – allerdings habe ich „Auto“ noch nie ausprobiert. Ich habe gerne definierte Zustände, statt ein Fahrverhalten von einem Automaten abhängig zu machen. Doch irgendwie ist das ja sowieso schon der Fall (Spurassi, ACC, …) – da macht das objektiv keinen großen Unterschied mehr. Werde ich ausprobieren und bin sehr gespannt.

    NoSi

    MG 4 Luxury orange 1. Generation, seit 17.05.2023

  • Zu den automatischen Rekuperationseinstellungen muss ich sagen, dass sie für eine intensive Verlangsamung im Stadtverkehr und ein Anbremsen vor der Ampel oder ein sanftes Anpassen der Geschwindigkeit auf der Autobahn ausreichen, aber dann muss man den Fuß auf das Bremspedal setzen, und das geschieht früher als bei der dritten Regenerationsstufe.

    Ich habe mich bewusst dafür entschieden, weil ich nach 2 Unfällen mit meinem elektrischen Mazda, bei denen ich von hinten angefahren wurde - im langsamen Verkehr in der Stadt und auf der Autobahn - Zweifel hatte, dass bei ausschließlicher Nutzung der Rekuperation die Bremsleuchten rechtzeitig aufleuchten. Und wenn man das Bremspedal betätigt - gibt es keine Frage, da es einen einfachen Unterbrecher geben sollte...

    Wenn man die 3. Stufe der Rekuperation nutzt, sollte die Bremsleuchten fast sofort aufleuchten, also ist das vielleicht kein Argument in diesem Fall.

    Allerdings ich möcht es selbst testen - auf einer leeren Straße, in verschiedenen Modi zu bremsen und Freunde zu bitten, aus einem anderen Auto zu beobachten.

    MG4 Luxury, Brighton Blue, seit 30.06.23

  • Die Ungewissheit, wann genau die Bremsleuchten angehen oder aus bleiben, hat – wie geschildert – Auswirkung auf den nachfolgenden Verkehr. Weshalb „wenn schon, dann richtig“ bisher meine Herangehensweise war. Bei geringer Rekuperation ist das zwar genau genommen wie beim Verbrenner vom Gas gehen, doch möglicherweise (wer weiß es schon genau) flackern halt doch die Bremslichter und machen Nachfolgende nervös oder wütend. Je nachdem, wie deren Nervenkostüm gestrickt ist.


    Das mit „Freunde bitten“ habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, doch eine konkrete Rückmeldung dazu noch nirgends. Das mit dem „aus dem anderen Auto beobachten“ ist zwar eine nette Idee, doch aufgrund des „Versuchsaufbaus“ potenziell eine konkrete Unfallgefahr, wenn zu arg auf die Bremsleuchten des Vordermanns fokussiert wird.

    NoSi

    MG 4 Luxury orange 1. Generation, seit 17.05.2023

  • Fahrt im Dunkeln auf ner unbeleuchteten Landstrasse, da sieht man sofort selbst im Rückspiegel was sich tut an den reflektierenden Strassenpfosten. Selbst schon ausprobiert. Bei Reku Stufe drei geht das Bremslicht rechtzeitig an.

  • Oder man läßt eine bekannte Person hinter einem herfahren und telefoniert zur Sicherheit miteinander bevor man vom Strompedal geht.

    Tatsächlich verstehe ich jedoch nicht, weshalb man überhaupt davon ausgeht, dass der MG4 nicht die gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Es ist doch ganz klar geregelt ab wieviel Verzögerung die Bremsleuchten angehen müssen. Wird das nicht erfüllt, wird es nichts mit der Homologation des Autos.

    MG4 Standard, dover white, MJ23
    zusätzlich: SKODA Enyaq iV80,

    OPEL Corsa-electric

  • Hm... Im "Snow" Modus ist ja auch Reku auf 1, hat vielleicht mit evtl. gefrorenen Straßen zu tun. (Ausbrechen des Fahrzeugs)


    Deswegen reagiert vielleicht auf Reku 1 der LKA sanfter

    Fischer CITA 4.0 E-Bike seit 07.2019

    MG4 Luxury Fizzy Orange mit Müdigkeitssensor (EZ. 10.2022) seit 05.2023, aktuell R46, aber alte Frontradar Software (bremst in Kurven)


    SOH: 97% Stand 20.04.2024 / 17450km

  • Die Bremsleuchten sind (für mich) ein Nebenthema – dass die funktionieren, setzte ich voraus, was das bei Nachfolgenden provoziert, ist — solange sich mein Heck verschonen – primär deren Problem.


    thei Danke für die „Rückkehr“ zum primären Ausgangsthema. Ich habe im zweiten Anlauf, endlich die – mutmaßlich – aktuellste SW eingespielt bekommen. Ergebnis ist „durchwachsen“, die Spurhalter scheint zumindest besänftigt. Ob/wie das noch mit der Rekuperation zusammenspielt, bleibt dennoch interessant.


    Der Ansatz über die „snow“-Einstellung erscheint mir einleuchtend: Wenn ich generell weniger stark bremsen will, wäre eine „harte“ Lenkhilfe potenziell kontraproduktiv. Die dementsprechend anzupassen, ergibt aus dieser Sicht einen Sinn.


    Im Gegensatz zu row-dy glaube ich ein verändertes Verhalten der Rekuperation bei veränderter Einstellung auch bei ACC wahrzunehmen. Das werde ich in den nächsten Tagen (bzw. wenn es sich ergibt, keine Extratouren dafür) mit dem neuen SW-Setup ausprobieren, ob das tatsächlich so oder nur eine Einbildung ist.

    NoSi

    MG 4 Luxury orange 1. Generation, seit 17.05.2023