Welches Ladekabel fürs Laden an der Steckdose?

  • Oh man. Hier mal ein kurzer Auszug aus einem anderen Artikel:


    Derartige Überlastungen müssen nicht sofort in einem Brand münden. Vielmehr schwächen sie die Substanz der Stromleitungen kontinuierlich über die Zeit hinweg. Zu hohe Ströme führen zu einer höheren Wärmebelastung und diese wiederum lassen die Isolierungen der Leitungen porös werden. Die Gefahr eines Schwelbrandes steigt infolgedessen. Schwelbrände in Wänden können über lange Zeit unentdeckt bleiben und bilden dann einen idealen Nährboden für Wohnungsbrände.


    Aber redet euch das alles schön. Zieht nur bitte keine anderen in Mitleidenschaft.


    Genau solche Aussagen und Machenschaften führen übrigens zur Überregulierung in Deutschland:

    WARUM SOLL DAS VERBOTEN SEIN, MIR PASSIERT DOCH NICHTS :)

    PS: Vom Rauchen einer Zigarette bekommt man auch keinen Lungenkrebs, also was soll’s, her die Stange. Wird gut gehen.



    Bravo, weiter so!! 🥳


    Quelle: https://deutsche-pruefservice.…itzenreiter-brandursachen


  • Mit dem Zitat hast Du ein schönes Beispiel für Dramatisieren durch Weglassen geliefert.

    Für mich lautet die Sinneinheit aus Deinem Link:

    Zitat

    Oft werden z.B. in der Küche Toaster, Wasserkocher und die Kaffeemaschine an einer Steckerleiste angeschlossen. Die dünnen Anschlussleitungen vieler Steckdosenleisten werden dadurch überlastet. Die Sicherung im Stromkreisverteiler unterbricht jedoch deswegen nicht, weil sie für die größeren Leitungen in der Wand dimensioniert sind. Steckdosenleisten sind daher oft die Ursache von Kabelbränden. Derartige Überlastungen müssen nicht sofort in einem Brand münden. Vielmehr schwächen sie die Substanz der Stromleitungen kontinuierlich über die Zeit hinweg. Zu hohe Ströme führen zu einer höheren Wärmebelastung und diese wiederum lassen die Isolierungen der Leitungen porös werden. Die Gefahr eines Schwelbrandes steigt infolgedessen. Schwelbrände in Wänden können über lange Zeit unentdeckt bleiben und bilden dann einen idealen Nährboden für Wohnungsbrände.

    Die häufige Gefahr sind also Überlastungen von Steckdosenleisten mit zu hohen inneren Übergangswiderständen und / oder Kabelquerschnitten, die dauerhaft keine 16A aushalten.

    Bezüglich der Festinstallationen in den Wänden usw. sagt das Zitat

    Zitat

    Die Sicherung im Stromkreisverteiler unterbricht jedoch deswegen nicht, weil sie für die größeren Leitungen in der Wand dimensioniert sind.

    ...und weiter unten in den Quelle:

    Die thermische Überlastung eines Kabels ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Kabel im Kabelquerschnitt grundsätzlich zu klein dimensioniert ist und es über die gesamte Leiterlänge zu einer unzulässig hohen Erwärmung bzw. Verlustwärme kommt. Bei ordnungsgemäß ausgeführten Elektroinstallationen kann diese Ursache ausgeschlossen werden, da bei einer Überlastung die Schutzeinrichtung z.B. ein Leitungsschutzschalter oder eine Schmelzsicherung auslöst und die Stromzufuhr unterbricht.

    Somit sind die Automaten auch explizite Brandverhinderer - ausgenommen bei punktuellen Übergangswiderständen in schlampig ausgeführten Installationen oder wenn ein Automat defektbedingt nicht mehr abschaltet. Nur dann kann IMO folgendes Zitat eintreffen:

    Zitat

    Schwelbrände in Wänden können über lange Zeit unentdeckt bleiben und bilden dann einen idealen Nährboden für Wohnungsbrände.

    Auch nach dem Lesen Deines ganzen "Angstmacher-Links" bin ich immer noch überzeugt, daß BEV-Laden über eine ordnungsgemäß ausgeführte und intakte Elektroinstallation selbst mit 16A sicher ist.

    Gruß Ulf


    MG4 XPower MY23 in Brighton Blue, gebaut Juli 23, 4-Jahres-Leasing ab EZ Nov.23, R46 mit Tempomat (Frontradar)-Update :)

    Davor: VW Polo WRC

  • Auch nach dem Lesen Deines ganzen "Angstmacher-Links" bin ich immer noch überzeugt, daß BEV-Laden über eine ordnungsgemäß ausgeführte und intakte Elektroinstallation selbst mit 16A sicher ist.

    Deine Überzeugung in allen Ehren, aber sie ist falsch. Zumindest dann, wenn Schuko-Steckdosen im Spiel sind. Und die Schuko-Diskussion (die sich ja seit 10 Jahren im Kreis dreht) wird auch kein Ende nehmen ;)
    Es ist auch wenig hilfreich, wenn Du auf die noch größere Dummheit (Steckerleiste zwischenschalten) referenzierst.

    Aus eigener Erfahrung (im elektrischen Beruf sowie in der eigenen Garage) würde ich Schuko für dauerhafte Belastung >10A immer durch eine bessere Steckverbindung ersetzen. Blaue CEE (aka Campingstecker, kostet praktisch nix) oder eben Typ2.

    Genau die von Dir beschriebene Voraussetzung (ordnungsgemäß ausgeführte und intakte Installation) ist immer nur eine Momentaufnahme. In meiner eigenen Garage tropfte eine Abzweigdose fast von der Wand, weil sich eine (30 Jahre alte) Dosenklemme gelockert hatte. In unserem Vereinsheim ist eine Schuko verkohlt, nachdem eine elektrische Wandheizung (2kW) über Nacht versehentlich durchlief. Ein Blick auf andere Steckdosen ergab Hinweise auf Kontaktkorrosion.
    Die Prüfdauer für die 16A "Dauerstrom" ist nach VDE übrigens nur eine Stunde! Schuko ist weder für 16A echte Dauerbelastung zugelassen noch alltagstauglich!

    Und in den letzten Jahren habe ich wirklich dutzende Schukos gesehen, die nur durch Glück keine Katastrophe ausgelöst haben. Übrigens auch an zwei Ladeziegeln - die haben längst nicht alle einen Temperatursensor. Oft haben gerade online angebotene 16A-China-Ziegel keinen Sensor im Stecker.


    Soll jeder machen, wie er will. Mein Hauptargument ist: Für 20€ kann ich auf CEE blau umrüsten - die sind auch für 16A "echten" Dauerstrom ausgelegt. Warum sollte ich das, für meinen heimischen Dauerladeplatz, nicht (fachgerecht) tun?

  • Aus eigener Erfahrung (im elektrischen Beruf sowie in der eigenen Garage) würde ich Schuko für dauerhafte Belastung >10A immer durch eine bessere Steckverbindung ersetzen. Blaue CEE (aka Campingstecker, kostet praktisch nix) oder eben Typ2.

    1. Typ2 ist AFAIK die gänge BEV-seitige Steckernorm. Was hätte die als Teil der direkten Hausinstallation zu suchen?


    2. Mit "Campingsteckern" habe ich keine Erfahrung, aber die sind AFAIK auch nur für 16A zugelassen. Welchen Anreiz hätte also ein Fabrikant im Zeitalter allgegenwärtiger Sparzwänge, die Stromwege in den blauen Steckern durchgängig niederohmiger bzw. querschnittstsstärker zu konstruieren als in Schukodosen?

    Bzw, inwieweit sind Campingsteckern eher immun gegen kritische Kontaktkorrosion als Schukodosen wie z.B. in Deinem Vereinsheim?


    Zitat

    Genau die von Dir beschriebene Voraussetzung (ordnungsgemäß ausgeführte und intakte Installation) ist immer nur eine Momentaufnahme.

    Da stimme ich zu. Aber haben z.B. Campingstecker-Installationen demgegenüber eine Art Langzeitgarantie auf Fehlerfreiheit? Wenn ja, woraus ergibt sich die Überlegenheit?


    Zitat

    Die Prüfdauer für die 16A "Dauerstrom" ist nach VDE übrigens nur eine Stunde! Schuko ist weder für 16A echte Dauerbelastung zugelassen noch alltagstauglich!

    1 Stunde reicht angesichts der geringen Massen einer Schukodose, des Streckers da drin und der anliegenden Leitermaterialien IMO 10mal aus, um alle Stellen mit "bösen" Übergangswiderständen bildlich zum Kochen zu bringen. Anders gesagt: Wenn nach 1 Stunde noch nichts bedenklich warm ist, wird es auch nach 20 Stunden Dauerbetrieb nicht gravierend anders sein.

    Meine Folgerung: Hätte z.B. in Deinem Vereinsheim mal jemand nach 1 Stunde Heizbetrieb @ 2kW den Stecker gezogen und die Temperatur an den Pins gefühlt, dann wäre er wohl nur bei sehr schneller Reaktion um Brandblasen herumgekommen.


    Gilt die eine Stunde Prüfdauer explizit für Schukodosen, und Campingstecker müssen länger durchhalten?

    Nach welchen Prüfkriterien würde bei Schukodosen "nicht bestanden" festgestellt?


    Zitat

    Mein Hauptargument ist: Für 20€ kann ich auf CEE blau umrüsten - die sind auch für 16A "echten" Dauerstrom ausgelegt. Warum sollte ich das, für meinen heimischen Dauerladeplatz, nicht (fachgerecht) tun?

    Diese Frage kannst nur Du selbst beantworten. Ich an Deiner Stelle würde entgegnen, daß

    1. es aufgrund meiner Ladeziegel-Erfahrungen @Schuko mit 16A unnötiger Aufwand ist und

    2. die Stelle mit der Campingsteckdose ihre universelle Nutzbarkeit für Geräte mit Schuko- oder Eurostecker verliert.


    Mein Fazit ist immer noch:

    1. BEV-Laden mit Schuko @ 16A kann und wird hausseitig völlig undramatisch funktionieren, solage die Installation im Stromweg OK ist.

    2. Auch in einer Drehstrominstallation kann es brandgefährliche Übergangswiderstände geben.

    Gruß Ulf


    MG4 XPower MY23 in Brighton Blue, gebaut Juli 23, 4-Jahres-Leasing ab EZ Nov.23, R46 mit Tempomat (Frontradar)-Update :)

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  • Ich lade seit 10 Jahren meinen BMW E-Roller mit einem Menekes-Ladeziegel mit 16A und auch ich bin als Maschinenbautechniker fachkundig im elektrischen Bereich.


    Und auch ich sage: Eine Schukosteckdose ist 1.) für 16A ZUGELASSEN! Eine Zeitbegrenzung gibt es da in der DIN EN nicht und ist bei einwandfreiem Zustand der Steckdose 2.) auch technisch unbedenklich. Die CEE blau hat in erster Linie einen höheren IP-Standard und ist damit besser für den Außenbereich geeignet. Zwar hat die CEE einen größeren Stiftquerschnitt, aber an dem grundsätzlichen Problem der Federkontakte ändert auch die blaue CEE nichts. Ich sehe da eher die Gefahr dass jemand der mit Bastlerwerkzeug und -Methoden und Baumarkt-Steckdosen und -Steckern einen zu hohen Übergangswiderstand beim Anklemmen der Stecker und Steckdose mit einbaut und so zusätzliche Gefahren schafft als ein unter industriellen Bedingungen angespritzter Stecker. Außerdem ginge damit eine vorhandene Teperaturüberwachung des Steckers flöten.

    Die ganze E-Flotte:

    - MG4 Luxury MJ22 in Diamond Red Softwarestand: R46
    - BMW C-Evolution E-Scooter
    - Kettler E-Blaze E-Mountainbike mit Bosch CX

  • Ich lade mein Auto zu Hause auch über Schuko, weil mir schlicht an meinem Abstellort ein 3-phasiger Anschluss fehlt. Die Zuleitung habe ich separat mit einem 16A RCBO abgesichert. Zum Laden verwende ich einen Juice Booster, den ich allerdings auf 8A abregle, da die Leitung mit 20 Metern doch relativ lang ist. Mir ist bewusst, dass das lange dauert und auch die Verluste vglw. hoch sind, das ist mir der Luxus, das Auto zu Hause laden zu können, aber wert. Ich habe die Installation mehrfach während und nach längeren Ladevorgängen kontrolliert. Es war keine Erwärmung und/oder Beschädigung zu erkennen. Bei 8A auch eher unwahrscheinlich, aber bei den Übergängen auf Dauer weiß man nie. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst auch Elektromeister bin und auch Kein Freund der 16A Dauerbelastung einer Schuko. Nicht alles, was erlaubt ist, sollte man auch tun. Ich persönlich würde auch davon abraten, allerdings würde ich nicht so weit gehen und es als dumm o.Ä. bezeichnen, da ist, denke ich, jeder selbst erwachsen genug.

    Seit 04/2023: MG4-Luxury, Fizzy Orange, Modell mit Kamera für Müdigkeitserkennung, 17“ Allwetterreifen


    Zusätzlich: Opel Corsa-e, Edition, schwarz, 51 kWh Batterie

    Fiat 500e, 3+1, La Prima, weiß

  • Zum Laden verwende ich einen Juice Booster, den ich allerdings auf 8A abregle, da die Leitung mit 20 Metern doch relativ lang ist. Mir ist bewusst, dass das lange dauert und auch die Verluste vglw. hoch sind

    Nach meiner Berechnung verlierst Du mit 8A in einer 20m 3x1,5mm² Cu Installation ca. 29 Watt, bei 16A sind es ca. 116 Watt.

    Diesen ~ 90Watt mehr Verlust bei 16 Ampere stehen aber die ~ 500Watt entgegen, die der MG4 beim Laden ständig für das Laufen der Bordelektronik wegschluckt und die gar nicht im Akku ankommen.

    Pro Ziegel-Ladestunde fallen also bei 16A runde 0,62 kWh Verluste an. Wenn Du die gleiche Energie mit 8A in den Akku schiebst, brauchst Du simpel gerechnet 2 Stunden, und die Verlustsummme aus der besagten 20m Installation und Bordelektronik betragen ca. 1,06kWh.

    Das kannst Du als Elektromeister auch sicher selbst berechnen. Aber IMO gehört es bei Deinem Beispiel dazu, damit die Mitleser die Vor- und Nachteile des Niedrigstrom-Ladens per Ziegel sehen können ;)


    BTW: Auch ich werde mit meiner Wallbox wohl eher selten mit den max. 16 A bzw. 11kW laden. Aber nicht wegen Ampere-Bedenken, sondern weil mein PV-Wechselrichter nur max. 8,2kW liefern kann und ich den Netzstrom-Anteil beim BEV-Laden zwecks Kostenersparnis möglichst klein halten will.

    Gruß Ulf


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  • Nach meiner Berechnung verlierst Du mit 8A in einer 20m 3x1,5mm² Cu Installation ca. 29 Watt, bei 16A sind es ca. 116 Watt.

    Ja, kann ich selbst berechnen. wie gesagt, die Verluste spielen für mich angesichts des Vorteils des zu Hause Ladens keine Rolle. Ich habe auch eine 2,5 mm² Leitung verwendet, um das etwas abzufedern. Auch wenn das nur wenig Unterschied macht, aber auf die Dauer gesehen, macht auch Kleinvieh Mist.

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  • powo01

    We oben berechnet, sind die konstanten Ladeverluste des Autos bei realistischen Installations-Setups um ein Vielfaches höher als die Leitungsverluste.

    Ergo lädt man umso effizienter, je kleiner man die dominierenden Ladeverluste des Autos hält - also beim MG4 mit 16A ;)

    Gruß Ulf


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