Stromkostenfrust auf Langstrecke

  • Heute hatte ich mal Zeit für eine Stromkostenbilanz meiner Reise vom Saarland in den Chiemgau und wieder zurück.

    Insgesamt habe ich in der Woche 1.323 km gefahren und unterwegs für 135,29€ geladen: jeweils ca. zur Hälfte für 62c/kWh im Roaming mit der EWE-Go-Karte und 51c/kWh an EnBW-HPC.

    Das ergibt Stromkosten von 10,23€/100km, die (wie schon in etlichen UTube-Videos vorgerechnet wurde) in der gleichen Größenordnung liegen wie die Spritkosten eines einigermaßen sparsamen Verbrenners.

    Meine Lebenssituation als 99%iger Kurzstreckenfahrerer mit Wallbox- und PV-Strom im Akku ermöglicht es mir zwar, insgesamt mit deutlich niedrigeren 100km-Kosten zu fahren als mit einem Verbrenner, aber das ist leider bei weitem nicht für alle BEV-Interessenten möglich.

    Aus diesem Blickwinkel ist es kein Wunder, daß die BEV-Zulassungszahlen eher vor sich hindümpeln anstatt die politisch gewollte Mobilitätswende zu verwirklichen. Denn die primäre Motivation fürs Volk in einer demokratischen Gesellschaft läuft immer noch über das Geld. Und solange etwas Neues keine weithin überzeugende Vorteile hat und bei gleichem Nutzen wie die alte (Verbrenner)Technik auch nicht erheblich billiger ist, werden die Verbrenner noch lange nicht von BEV abgelöst werden... erst recht nicht, wenn bezahlbare BEV in den Kriterien Reichweite und Zeitverluste fürs Tanken/Laden den Verbrennern immer noch meilenweit hinterherhinken.


    Solange unsere Politiker nicht kapieren, daß HPC-Ladepreise wie in Frankreich (30 - 35c/kWh mit Kreditkartenzahlung)

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    den Hochlauf der deutschen E-Mobilität deutlich beschleunigen würden, wird sich IMO kaum noch etwas ändern.

    Das Positive daran: Solange die Ladestromanbieter das öffentliche Ladenetz weiter im bisherigen Tempo ausbauen, brauchen "wir paar verrückten BEV-Fahrer" nicht befürchten, daß die vorhandenen HPC demnächst chronisch überfüllt sein könnten.  ^^

    Gruß Ulf


    MG4 XPower MY23 in Brighton Blue, gebaut Juli 23, 4-Jahres-Leasing seit Nov.23, R46 mit Tempomat (Frontradar)-Update :)

    Akku-SoH laut BMS: 100% bei 8.188 km

    Einmal editiert, zuletzt von ulf ()

  • Heute bei EnBW in Würzburg geladen. An 8 300kW-Lader stand niemand und keiner kam in den 20 Minuten die wir dort standen.

    Mein Std. hatte noch 41% Akku und hat mit 62,5 kW geladen. Da er vorher 3 Std gestanden hat war das ganz okay.

    MG4 Standard MJ. 23 ZL 2/24 Dover Weiß

    R38

    MG4 Standard MJ. 23 ZL 6/24 Metal Silber Wagen meiner Frau

    R38

  • Mit einem Monat bei Tesla wärst Du 15,- Euro günstiger gewesen, aber selbst dann……

    für Laternenparker ist der Unterschied nicht soooo groß, oder nur wenn man schon einiges an Aufwand betreibt.

    Für uns ,Privilegierte‘ mit PV und Wallbox ist es aber ein no-brainer.

    Schon nachvollziehbar dass da manche sich ungerecht behandelt fühlen, aus dem CO2 Bürgergeld ist ja auch nix geworden.

    MG4 Standard MY 23 (gebaut 13.12.2023) pebble black

    seit 04/25 im Besitz mit Tageszulassung vom 31.05.2024

  • Ich gucke in der Regel immer schon vorher wo ich laden kann. Klappt meistens auch ganz gut. Letztes Jahr in Tschechien hab ich auch günstige Ladestationen gefunden.

    Wenn man einfach blind irgendwo lädt, kann es leider schon ziemlich teuer werden mit bis zu 1€ pro kW/h.


    Manchmal ist man aber auch gezwungen teuer zu laden, wenn mal wieder die Ladesäulen defekt sind und man die nächstbeste Station aufsuchen muss.

  • Ist halt die traurige Realität. Bei uns in Österreich kommt dann auch noch die motorbezogene Steuer dazu.


    Wenn ich keine PV hätte, wäre ein BEV total uninteressant. Bei uns sind die Preise im Schnitt 0,79€ pro kW an den 150kW-Schnellandern. Mit Grundgebühr wirds etwas günstiger, aber für mich als Gelegenheits-Lader uninteressant.

    - MG4 Trophy Extended Range 04/2024 - Andes Grey - R63

  • Warum schauen unsere Politiker nicht mal nach Norwegen? Dort funktioniert die E-Mobilität bereits sehr gut.

    Solange laden nicht genauso einfach, transparent und günstiger als tanken ist, fahre ich auf Langstrecke Benziner und zu Hause Elektro.

  • Kann diese Diskussion nur zum Teil nachvollziehen. Wie de Lorca schreibt, mache ich mich vorher schlau. Gerade Richtung Chiemgau fahre ich mindestens zweimal im Jahr und dann noch bis Reit im Winkl, erstes Laden bei EnBW City bei Stuttgart, 0,49 Cent, zweites Laden bei München, ebenfalls bei EnBW, das wars. Vor Ort spreche ich mit dem Vermieter, bisher hat noch niemand nein gesagt, oft gibt's den Strom sogar kostenlos. Bei der Heimfahrt dann die gleichen Stationen. War ja jetzt eine Woche im Elsass. Rund 200 km hin und 200 km zurück. Vor Ort noch ca. 600 km gefahren, also insgesamt ca. 1000 km. Voll geladen los, im Urlaub ein einziges Mal kostenpflichtig geladen bei Tesla in Colmar vor der Heimfahrt für 0,36 Cent. 20,67 €, das wars. Konnte bei meinem Vermieter laden oder an der kostenlosen Supermarktladestation bei Intermarché. Ebenso im Frühjahr in Italien, bei Tesla in Füssen über 90% geladen, dann beim Vermieter in Südtirol zwar nicht kostenlos aber sehr preiswert. Konnte dort sogar seine Garage nutzen. Fahre Ende August in die Normandie habe jetzt schon mit dem Vermieter abgeklärt, dass ich am gemieteten Haus laden kann. Unterwegs nur Tesla in Belgien bzw. Frankreich. Kann für uns nur sagen, daß wir auch auf längeren Distanzen immer sehr preiswerte Lösungen suchen und finden. Macht mir ehrlich gesagt auch Spaß, das vorher zu planen.

    MG Luxery, 204 PS, eigentlich Fahrzeug für meine Frau, ich fahre Chrysler 300 C , tief, breit schnell und 18 Jahre alt. Software R 63